Aktuell

Aktuelles

Winter 2024

Die ersten Schutzwaldprojekte der Holzereisaison 2024 / 25 konnten bereits abgeschlossen werden. Es wurden ältere und teils instabile Bäume entnommen und so entsteht Platz mit genügend Sonnenlicht für die zukünftige Generation der Bäume im Schutzwald. Die Schutzwaldpflege ist eine Generationenaufgabe. Das ist insbesondere gut ersichtlich wenn die Jahrringe auf den Stöcken ausgezählt werden.

Schutzwaldholzerei oberhalb der Adelbodenstrasse in Frutigen, nun gibt es mehr Licht für die junge Tanne.

Hohe Stöcke und Querbäume mindern Schneebewegungen, können Steinschlag abhalten, schaffen gute Standorte für die Verjüngung und sind Lebensraum für viele totholzliebende Tier- und Pilzarten.

Mithilfe von unterschiedlichen modernen Seilkrananlagen kann der nachhaltige Rohstoff Holz aus dem Wald geseilt werden und so an lokale Sägereien verkauft werden.

Der Pneubagger von der Firma Gebrüder Fuhrer Forst rüstet das Holz auf, welches per Mobilseilkran aus dem Wald geseilt wird, Röschttal in Adelboden.

Mit dem Mobilseilkran von Reichen Forst wird das Holz aus dem Wald geseilt und aufgearbeitet, Hasli Frutigen.

 

Die Geschäftsstelle Forst Frutigland bedankt sich bei allen Partnern für die gute Zusammenarbeit im 2024!

 

Herbst 2024

Die Holzerei-Saison hat gestartet und die Schutzwaldpflege wird im gesamten Revier von fachkundigen Forstunternehmungen ausgeführt.

Im Schutzwaldprojekt Underwald in Adelboden wurden Fichten gefällt, um Verjüngungslücken zu schaffen. Dadurch gibt es Licht und Platz für die jungen Bäume.

 

Ein nachhaltiger Schutzwald hat sowohl Lücken mit Verjüngung als auch ältere Bäume, welche vor Naturgefahren schützen.

 

Das Holzpolter ist bereit für die Abfuhr in die lokale Sägerei.

 

Im Waldreservat Bawald in Reichenbach wird zur Förderung  der Strukturvielfalt eine Pflege durchgeführt. Die Holzbringung erfolgt teilweise mit dem Seilkran und teilweise mit Pferden.

Ein Arbeitspferd im Einsatz im Bawald – bodenschonend im Einsatz für das Waldreservat.

 

 

Sommer 2024

Der regenreiche Frühling hat die Waldböden mit Wasser gesättigt und die Bäume wurden in ihrer Wachstumsphase ausreichend mit Wasser versorgt. Die vielen Niederschläge  haben in Kombination mit der Schneeschmelze aber auch zu einigen Naturereignissen im Frutigland geführt. Dies verdeutlicht die wertvolle Schutzfunktion der Wälder vor Naturgefahren. Die Geschäftsstelle Forst Frutigland setzt sich durch die Planung und Umsetzung von Schutzwaldprojekten für die nachhaltige Pflege der wichtigen Schutzwälder im Frutigland ein.

Um mehr über die Schutzwirkung des Bergwaldes vor Naturgefahren zu erfahren, lohnt sich ein Besuch im Bannwald Museum Adelboden. Die Ausstellung im Senggi-Schopf bietet den Besuchenden einen vielfältigen Einblick in die Geschichte und Bedeutung des Bannwaldes Adelboden.

Blick vom Bannwald Adelboden auf das Dorf und Richtung Engstligenalp.

 

Frühling 2024

Durch den schneearmen Winter konnten die Holzereiarbeiten in den Schutzwäldern im Frutigland rasch ausgeführt werden. Auch die Holzabfuhr Situation ist dadurch erfreulich und ein Grossteil des Holzes hat seinen Weg bereits in die Sägereien gefunden. So kann der nachhaltige Rohstoff Holz aus den Frutigländer Wäldern weiterverarbeitet werden. In der Holzereisaison 2023/24 konnten insgesamt 53 ha Schutzwald gepflegt werden. Überalterte Bestände wurden verjüngt und strukturiert. Denn ein nachhaltiger Schutzwald ist strukturreich, hat eine naturnahe und vielfältige Baumartenzusammensetzung und hat genügend Verjüngung. Nur so kann sichergestellt werden, dass auch unsere zukünftigen Generationen vor Naturgefahren geschützt sind.

 

Einige Impressionen aus der Schutzwaldpflege:

Seilkraneinsatz im Dorfhaltiwald oberhalb von Frutigen durch Lauber FST. Wie der Name bereits besagt schützt dieser Wald Frutigen vor Lawinen, Murgängen und Hochwasser. Durch zwei Seillinien konnte der Wald strukturiert werden und die jungen Bäume haben nun mehr Licht zum Aufwachsen.

 

Diese Fichten verdeutlichen die Bedeutung des Waldes als Schutzwald gegen Steinschlag (Hasliallmi, Frutigen).

 

Auch Biodiversität ist in der multifunktionalen Waldbewirtschaftung ein Teil der Schutzwaldpflege (Ariswald, Reichenbach).

 

Das Holz ist abfuhrbereit – ein nachhaltiger Rohstoff aus den Frutigländer Wäldern (Ariswald, Reichenbach).

Winter 2023

Die Starkniederschläge von Ende November und Dezember 2023 und die teilweise erheblichen Folgeschäden an Strassen und Infrastruktur im Frutigland verdeutlichen den hohen Wert vom Schutzwald. Die Bäume haben mit ihrer Wurzelwirkung einen grossen Einfluss auf den Wasserhaushalt im Boden. Durch die Durchwurzelung kann mehr Wasser im Boden gespeichert werden und der Boden wird durch die Wurzeln zusammengehalten. Zudem wird ein Teil vom Niederschlag auf den Nadeln (und in der Vegetationsperiode auch auf den Blättern der Laubbäume) gespeichert und ein Teil in der Streuauflage auf dem Boden, dadurch gelangt dieser Anteil vom Niederschlag gar nicht erst in den Boden. Der Wald funktioniert dadurch ähnlich wie ein Schwamm und kann Wasser speichern und langsam wieder abgeben. Jedoch kann bei länger andauernden Starkniederschlägen auch bei bestem Waldzustand eine Rutschung entstehen und der Boden mitsamt den Bäumen der Schwerkraft folgen – wie die vergangenen Ereignisse gezeigt haben.

Einmal mehr sind wir bestärkt die nachhaltige Pflege der Schutzwälder im Frutigland zu fördern und unsere Wälder fit für die Zukunft zu machen.

 


Die Fichten im Schutzwald oberhalb Kandersteg fangen einen Teil vom Niederschlag bereits mit ihren langen Kronen ab.

 

Die stehenden Fichten haben mit ihren Wurzeln den Boden zusammengehalten und sind neben der Rutschung stehen geblieben. Allerdings sind auch diese durch die vielen Niederschläge und die schwierigen geologischen Verhältnisse etwas in Schieflage geraten (Adelboden, Dezember 2023).

 

Die Schutzwaldholzerei schafft Öffnungen, wo sich der Wald verjüngen kann und die zukünftige Baumgeneration nachwachsen kann (Kandersteg, November 2023).

Herbst 2023

Ende August haben die ersten Holzschläge im Frutigland gestartet. So gibt es in den Schutzwäldern Platz für junge Bäume und ein strukturierter, artenreicher Wald kann nachwachsen. Zudem kann aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz Baustoff und Energieholz gewonnen werden.

Einige Impressionen aus dem Wald:

Schutzwaldholzerei im Chientelwald, Reichenbach.

 

 

Abbau des Mastens für die Seilbahn im Holzschlag Fläckli, Adelboden

 

Einsatz vom Gebirgsharvester im Waldreservat Bawald, Reichenbach.

 

Holzpolter – bereit zur Abfuhr in die Sägerei.

 

Eine kleine Weisstanne, welche inmitten der Heidelbeere aufwächst. Daraus kann einmal eine grosse, stabile Tanne werden.

Aktuelles Sommer 2023 – Klimaangepasste Pflanzungen

Die Schutzwälder im Frutigland sind sehr wichtig und sollen auch in Zukunft gesund bleiben. Dazu müssen sie sich an die verändernden Klimabedingungen anpassen. Neben der Schutzleistung erbringt der Wald im Frutigland diverse weitere Leistungen für die Gesellschaft, wie Holzlieferant, Erholungsraum, Lebensraum für diverse Tier- und Pflanzenarten und CO2-Speicher. Somit ist der Wald ein sehr wertvolles und komplexes Ökosystem. Der Wald soll nicht «umgebaut» werden. Deshalb werden gezielt klimaangepasste Ergänzungspflanzungen im Schutzwald gemacht. An geeigneten Kleinstandorten (=Orte wo die jungen Bäumchen gut geschützt aufwachsen können) werden Bäume gepflanzt, welche auch in Zukunft an diesem Standort gedeihen können. So werden insbesondere vermehrt Laubbäume wie Bergahorne, Linden, Bergulmen und Eichen, aber auch geeignete Nadelbäume wie die Weisstanne oder die Lärche gepflanzt. Durch die ergänzende Pflanzung wird die Palette der Baumarten erweitert und eine naturnahe sowie zukunftsfähige Verjüngung wird gesichert.

Pflanzung eines Bergahorns nach einer Schutzwaldpflege in Adelboden.
Der Bestand war vor dem Eingriff einschichtig und fichtendominiert.

März / April 2023

Ende März ist aufgrund der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere das Ende der Holzereisaison im Frutigland. Durch das relativ trockene und warme Wetter Anfang Jahr konnten die Forstunternehmer die Holzschläge zügig ausführen. So konnte im 2022 durch die Geschäftsstelle Forst Frutigland rund 70 ha Schutzwald fachgerecht gepflegt werden. Bei der Holzabfuhr gibt es leider etwas Verzögerungen, weil das Sägewerk Olwo Erlenbach i.S. eine neue Säge angeschafft hat und durch die Installation ist die Holzabfuhr langsamer als geplant. Nächstes Jahr kann jedoch dann mehr Holz eingeschnitten werden.

Im Frühling stehen diverse Pflanzungen im Schutzwald an. Zudem werden auf der Geschäftsstelle nun die abgeschlossenen Holzereiprojekte abgerechnet und die künftigen Holzschläge geplant. Erfreulicherweise waren die letzten Wochen niederschlagsreich, was den sehr trockenen Winter allenfalls etwas ausgleichen kann. Die Entwicklung der Forstschutzsituation im 2023 wird nach wie vor gut beobachtet.

Am 21. März war Tag des Waldes. Zu diesem Anlass wurde im Frutigländer einen Artikel über ded Waldbesitzerverein Frutigland und die Geschäftsstelle veröffentlicht. Hier kann der Artikel angeschaut werden.

Holz aus dem Schutzwaldprojekt Stöpf in Reichenbach.

 

Januar / Februar 2023

Seilkran Holzschlag „Raafliweid“, Reichenbach

Vor einigen Jahren wurde der Steinchänelgrabe entlang der Gerinnesohle und an der Westseite mit einer Seillinie ausgeholzt. Dabei blieb ein Streifen Altholz auf der Ostseite stehen. Nachdem sich die bereits beholzte Fläche verjüngen konnte, wurde auf Wunsch des Waldbesitzers der Altholzstreifen gegen die Raafliweide abgeholzt. Somit kann jetzt die wenige Sonneneistrahlung durch die Morgensonne deutlich besser auf die Jungwaldfläche wirken. Der Holzschlag wurde von der Forstunternehmung Reichen Forst ausgeführt.

Schutzwaldholzerei mit Seilkranbringung „Stöpf“, Reichenbach

Nach den zwei Seillinien im letzten Winter, wird die Schutzwaldholzerei im Filzenäbi diesen Februar mit drei Seillinien taleinwärts fortgeführt. Der einschichtige Tannen-Fichtenwald wird mit den Seillinien und seitlichen Öffnungen strukturiert und Platz für einzelne Gruppen einer neuen Baumgeneration geschaffen. Zudem werden wichtige Bäume für die Zukunft wie Bergahorn und Lärche werden gefördert, damit diese als Samenbäume den Wald helfen klimaresistenter zu machen. Zu einem späteren Zeitpunkt weitere Baumarten mit einer Ergänzungspflanzung eingebracht, die den Schutzwald mit einem breiteren Baumartenspektrum weniger anfällig für Hitze- und Trockenereignisse machen sollen. Die Holzerei- und Seilkranarbeiten werden von der Forstunternehmung Lauber FST ausgeführt.

Schutzwaldholzerei mit Seilkranbringung „Holderlaub“, Adelboden

Im Stigelschwand wird Anfang Februar der nächste Abschnitt Schutzwald neben der Trachselweid in Richtung Schwandfäl gepflegt. Der dichte und einschichtige Fichtenwald erlitt in den letzten Jahren immer wieder kleinere Wind- und Borkenkäferschäden. Um den Wald stabiler zu machen, den vorhandenen Bäumen wieder mehr Raum zum Wachsen zu geben und Öffnungen für Jungbäume zu schaffen, wird der Wald entlang von zwei Seillinien mit seitlichen Schlitzen in Richtung Morgen- und Abendsonne aufgelockert. Auch hier wird das Baumartenspektrum mit Ergänzungspflanzungen erhöht. Die Arbeiten werden von der Forstunternehmung Gebr. Fuhrer Forst ausgeführt.

Holzschlag Holderlaub Adelboden

Seillinie im Holzschlag Holderlaub, Adelboden

Abladeplatz Holzschlag Holderlaub, Adelboden

Schutzwaldholzerei mit Helikopterbringung „Inneri Meri“, Kandersteg

Mitte Februar begannen die Holzereiarbeiten im Schutzwald neben der Riseti oberhalb des Autoverlads Kandersteg. Über rund 3 ha grosse Fläche werden in regelmässigen Abständen Fichtengruppen entnommen und das Sägeholz mit dem Helikopter herausgeflogen. In den neuen Lichtlücken kann sich der Wald mit einer grösseren Artenvielfalt verjüngen, ergänzend werden noch trockenheitsresistente Baumarten gepflanzt. Die Holzerei und Pflanzarbeiten werden von Heiniger‘s Bagger-Forst-Zaun GmbH ausgeführt.