Aktuell

Aktuelles

März / April 2024

Durch den schneearmen Winter konnten die Holzereiarbeiten in den Schutzwäldern im Frutigland rasch ausgeführt werden. Auch die Holzabfuhr Situation ist dadurch erfreulich und ein Grossteil des Holzes hat seinen Weg bereits in die Sägereien gefunden. So kann der nachhaltige Rohstoff Holz aus den Frutigländer Wäldern weiterverarbeitet werden. In der Holzereisaison 2023/24 konnten insgesamt 53 ha Schutzwald gepflegt werden. Überalterte Bestände wurden verjüngt und strukturiert. Denn ein nachhaltiger Schutzwald ist strukturreich, hat eine naturnahe und vielfältige Baumartenzusammensetzung und hat genügend Verjüngung. Nur so kann sichergestellt werden, dass auch unsere zukünftigen Generationen vor Naturgefahren geschützt sind.

 

Einige Impressionen aus der Schutzwaldpflege:

Seilkraneinsatz im Dorfhaltiwald oberhalb von Frutigen durch Lauber FST. Wie der Name bereits besagt schützt dieser Wald Frutigen vor Lawinen, Murgängen und Hochwasser. Durch zwei Seillinien konnte der Wald strukturiert werden und die jungen Bäume haben nun mehr Licht zum Aufwachsen.

 

Diese Fichten verdeutlichen die Bedeutung des Waldes als Schutzwald gegen Steinschlag (Hasliallmi, Frutigen).

 

Auch Biodiversität ist in der multifunktionalen Waldbewirtschaftung ein Teil der Schutzwaldpflege (Ariswald, Reichenbach).

 

Das Holz ist abfuhrbereit – ein nachhaltiger Rohstoff aus den Frutigländer Wäldern (Ariswald, Reichenbach).

Winter 2023

Die Starkniederschläge von Ende November und Dezember 2023 und die teilweise erheblichen Folgeschäden an Strassen und Infrastruktur im Frutigland verdeutlichen den hohen Wert vom Schutzwald. Die Bäume haben mit ihrer Wurzelwirkung einen grossen Einfluss auf den Wasserhaushalt im Boden. Durch die Durchwurzelung kann mehr Wasser im Boden gespeichert werden und der Boden wird durch die Wurzeln zusammengehalten. Zudem wird ein Teil vom Niederschlag auf den Nadeln (und in der Vegetationsperiode auch auf den Blättern der Laubbäume) gespeichert und ein Teil in der Streuauflage auf dem Boden, dadurch gelangt dieser Anteil vom Niederschlag gar nicht erst in den Boden. Der Wald funktioniert dadurch ähnlich wie ein Schwamm und kann Wasser speichern und langsam wieder abgeben. Jedoch kann bei länger andauernden Starkniederschlägen auch bei bestem Waldzustand eine Rutschung entstehen und der Boden mitsamt den Bäumen der Schwerkraft folgen – wie die vergangenen Ereignisse gezeigt haben.

Einmal mehr sind wir bestärkt die nachhaltige Pflege der Schutzwälder im Frutigland zu fördern und unsere Wälder fit für die Zukunft zu machen.

 


Die Fichten im Schutzwald oberhalb Kandersteg fangen einen Teil vom Niederschlag bereits mit ihren langen Kronen ab.

 

Die stehenden Fichten haben mit ihren Wurzeln den Boden zusammengehalten und sind neben der Rutschung stehen geblieben. Allerdings sind auch diese durch die vielen Niederschläge und die schwierigen geologischen Verhältnisse etwas in Schieflage geraten (Adelboden, Dezember 2023).

 

Die Schutzwaldholzerei schafft Öffnungen, wo sich der Wald verjüngen kann und die zukünftige Baumgeneration nachwachsen kann (Kandersteg, November 2023).

Herbst 2023

Ende August haben die ersten Holzschläge im Frutigland gestartet. So gibt es in den Schutzwäldern Platz für junge Bäume und ein strukturierter, artenreicher Wald kann nachwachsen. Zudem kann aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz Baustoff und Energieholz gewonnen werden.

Einige Impressionen aus dem Wald:

Schutzwaldholzerei im Chientelwald, Reichenbach.

 

 

Abbau des Mastens für die Seilbahn im Holzschlag Fläckli, Adelboden

 

Einsatz vom Gebirgsharvester im Waldreservat Bawald, Reichenbach.

 

Holzpolter – bereit zur Abfuhr in die Sägerei.

 

Eine kleine Weisstanne, welche inmitten der Heidelbeere aufwächst. Daraus kann einmal eine grosse, stabile Tanne werden.

Aktuelles Sommer 2023 – Klimaangepasste Pflanzungen

Die Schutzwälder im Frutigland sind sehr wichtig und sollen auch in Zukunft gesund bleiben. Dazu müssen sie sich an die verändernden Klimabedingungen anpassen. Neben der Schutzleistung erbringt der Wald im Frutigland diverse weitere Leistungen für die Gesellschaft, wie Holzlieferant, Erholungsraum, Lebensraum für diverse Tier- und Pflanzenarten und CO2-Speicher. Somit ist der Wald ein sehr wertvolles und komplexes Ökosystem. Der Wald soll nicht «umgebaut» werden. Deshalb werden gezielt klimaangepasste Ergänzungspflanzungen im Schutzwald gemacht. An geeigneten Kleinstandorten (=Orte wo die jungen Bäumchen gut geschützt aufwachsen können) werden Bäume gepflanzt, welche auch in Zukunft an diesem Standort gedeihen können. So werden insbesondere vermehrt Laubbäume wie Bergahorne, Linden, Bergulmen und Eichen, aber auch geeignete Nadelbäume wie die Weisstanne oder die Lärche gepflanzt. Durch die ergänzende Pflanzung wird die Palette der Baumarten erweitert und eine naturnahe sowie zukunftsfähige Verjüngung wird gesichert.

Pflanzung eines Bergahorns nach einer Schutzwaldpflege in Adelboden.
Der Bestand war vor dem Eingriff einschichtig und fichtendominiert.

März / April 2023

Ende März ist aufgrund der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere das Ende der Holzereisaison im Frutigland. Durch das relativ trockene und warme Wetter Anfang Jahr konnten die Forstunternehmer die Holzschläge zügig ausführen. So konnte im 2022 durch die Geschäftsstelle Forst Frutigland rund 70 ha Schutzwald fachgerecht gepflegt werden. Bei der Holzabfuhr gibt es leider etwas Verzögerungen, weil das Sägewerk Olwo Erlenbach i.S. eine neue Säge angeschafft hat und durch die Installation ist die Holzabfuhr langsamer als geplant. Nächstes Jahr kann jedoch dann mehr Holz eingeschnitten werden.

Im Frühling stehen diverse Pflanzungen im Schutzwald an. Zudem werden auf der Geschäftsstelle nun die abgeschlossenen Holzereiprojekte abgerechnet und die künftigen Holzschläge geplant. Erfreulicherweise waren die letzten Wochen niederschlagsreich, was den sehr trockenen Winter allenfalls etwas ausgleichen kann. Die Entwicklung der Forstschutzsituation im 2023 wird nach wie vor gut beobachtet.

Am 21. März war Tag des Waldes. Zu diesem Anlass wurde im Frutigländer einen Artikel über ded Waldbesitzerverein Frutigland und die Geschäftsstelle veröffentlicht. Hier kann der Artikel angeschaut werden.

Holz aus dem Schutzwaldprojekt Stöpf in Reichenbach.

 

Januar / Februar 2023

Seilkran Holzschlag „Raafliweid“, Reichenbach

Vor einigen Jahren wurde der Steinchänelgrabe entlang der Gerinnesohle und an der Westseite mit einer Seillinie ausgeholzt. Dabei blieb ein Streifen Altholz auf der Ostseite stehen. Nachdem sich die bereits beholzte Fläche verjüngen konnte, wurde auf Wunsch des Waldbesitzers der Altholzstreifen gegen die Raafliweide abgeholzt. Somit kann jetzt die wenige Sonneneistrahlung durch die Morgensonne deutlich besser auf die Jungwaldfläche wirken. Der Holzschlag wurde von der Forstunternehmung Reichen Forst ausgeführt.

Schutzwaldholzerei mit Seilkranbringung „Stöpf“, Reichenbach

Nach den zwei Seillinien im letzten Winter, wird die Schutzwaldholzerei im Filzenäbi diesen Februar mit drei Seillinien taleinwärts fortgeführt. Der einschichtige Tannen-Fichtenwald wird mit den Seillinien und seitlichen Öffnungen strukturiert und Platz für einzelne Gruppen einer neuen Baumgeneration geschaffen. Zudem werden wichtige Bäume für die Zukunft wie Bergahorn und Lärche werden gefördert, damit diese als Samenbäume den Wald helfen klimaresistenter zu machen. Zu einem späteren Zeitpunkt weitere Baumarten mit einer Ergänzungspflanzung eingebracht, die den Schutzwald mit einem breiteren Baumartenspektrum weniger anfällig für Hitze- und Trockenereignisse machen sollen. Die Holzerei- und Seilkranarbeiten werden von der Forstunternehmung Lauber FST ausgeführt.

Schutzwaldholzerei mit Seilkranbringung „Holderlaub“, Adelboden

Im Stigelschwand wird Anfang Februar der nächste Abschnitt Schutzwald neben der Trachselweid in Richtung Schwandfäl gepflegt. Der dichte und einschichtige Fichtenwald erlitt in den letzten Jahren immer wieder kleinere Wind- und Borkenkäferschäden. Um den Wald stabiler zu machen, den vorhandenen Bäumen wieder mehr Raum zum Wachsen zu geben und Öffnungen für Jungbäume zu schaffen, wird der Wald entlang von zwei Seillinien mit seitlichen Schlitzen in Richtung Morgen- und Abendsonne aufgelockert. Auch hier wird das Baumartenspektrum mit Ergänzungspflanzungen erhöht. Die Arbeiten werden von der Forstunternehmung Gebr. Fuhrer Forst ausgeführt.

Holzschlag Holderlaub Adelboden

Seillinie im Holzschlag Holderlaub, Adelboden

Abladeplatz Holzschlag Holderlaub, Adelboden

Schutzwaldholzerei mit Helikopterbringung „Inneri Meri“, Kandersteg

Mitte Februar begannen die Holzereiarbeiten im Schutzwald neben der Riseti oberhalb des Autoverlads Kandersteg. Über rund 3 ha grosse Fläche werden in regelmässigen Abständen Fichtengruppen entnommen und das Sägeholz mit dem Helikopter herausgeflogen. In den neuen Lichtlücken kann sich der Wald mit einer grösseren Artenvielfalt verjüngen, ergänzend werden noch trockenheitsresistente Baumarten gepflanzt. Die Holzerei und Pflanzarbeiten werden von Heiniger‘s Bagger-Forst-Zaun GmbH ausgeführt.

 

November / Dezember 2022

Nadelverlust bei der Fichte, früher Blattfall bei den Laubbäumen

Der warme und trockene Sommer und Herbst 2022 haben dem Wald zugesetzt. Eine natürliche Reaktion zum Selbstschutz ist dabei das fallenlassen von alten Nadeljahrgängen bei den Nadelbäumen und ein früher Laubfall bei den Laubbäumen. Einzelne Extremjahre könne so vom Wald gut verkraftet werden, sollten weitere folgen, sind die Auswirkungen auf Fichte und Buche noch nicht absehbar.

 

Schutzwald Seilschläge «Rütiwald und Inner-Rütenerwald», Kandergrund

Im Rütiwald und Inner-Rütenerwald wurde der Lawinen- und Steinschlagschutzwald mit vier Seillinien strukturiert und für die Verjüngung aufgelichtet. Die Bäuerten Inner- und Ausserrüteni konnten im November ihre Holzerkurse E29 in den Seilschlägen der Schutzwaldpflege absolvieren. Die restliche Rüstarbeiten und die Seilkranbringung wurden von Reichen Forst ausgeführt.

 

Schutzwald Helikopter Holzerei «Uf der Flue», Adelboden

Im Wald Uf der Flue unter dem Dreispitz wird im Zeitraum September bis Ende Dezember eine Schutzwaldpflege mit Helikopterbringung durchgeführt. Ziel ist die Einleitung der Verjüngung und das Entfernen von Sturzgefährdeten Bäumen oberhalb der Fluh. Einige Bäume werden als Steinschlagschutz quergelegt. Am Rand zur Felswand werden zum Schluss noch einige Bäume stehend mit dem Helikopter entnommen. Die Arbeiten werden von Fuhrer Spezialforst in Zusammenarbeit mit der BEO Helicopter AG durchgeführt.

 

Seilkranprojekt «Bunder», Adelboden

Im Wald der Alpschaft Bonder und im angrenzenden Privatwald wird der einschichtige Bergwald mit rund 1km Seillinie aufgelichtet. Die Holzereiarbeiten werden von Gebr. Fuhrer Forst ausgeführt.

 

Schutzwaldpflege mit Bodenzug und Helikopterbringung «Trute», Frutigen

Im Gebiet Trute wird der Schutzwald über mehrere Privatwaldparzellen gepflegt. Der überalterte und einschichtige Wald wird mit Lichtschlitzen in Richtung Morgen- und Abendsonne aufgelichtet, damit die Jungbäume am schattigen Berghang genug Wärme und Licht zum Keimen bekommen. Im Bereich des Maschinenweges wird das Holz im Bodenzug entfernt, abseits der Erschliessung wird das Schaftholz mit dem Helikopter rausgeflogen, die Baumkronenstücke werde als Schneefang und Erosionsschutz quer verbaut, damit die Naturverjüngung in deren Schutz aufwachsen kann. Die Umfangreichen Arbeiten werden von Lauber FST ausgeführt.

 

Schutzwald Seilschlag «Hohwald», Reichenbach

Im Wald der Burger Wengi wurde mit einer Seillinie ein Stück Schutzwald gepflegt. Die überalterten Fichten welche häufig schon Anzeichen von Trockenheitsschäden aufweisen, wurden aus dem Mischwald entfernt und hinterlassen Platz für klimaangepasste Laubbaumarten. Die Holzerei wurde von Lauber FST im Rahmen eines Bewirtschaftungsvertrages mit den Burgern Wengi ausgeführt.

 

Gerinneholzerei mit Helikopterbringung «Richtigrabe», Reichenbach 

Im Richtigrabe vor dem Dorf Kiental wurden im Auftrag der Gesamtschwellenkorporation Reichenbach instabile und unterspülte Bäume aus dem Gerinnebereich entfernt. Die Arbeiten wurden unter der Leitung der WNL AG in Zusammenarbeit mit Wenger Forst und der Rotex ausgeführt.

 

Gerinneholzere mit Helikopterbringung «Faltschegrabe», Reichenbach 

Im Faltschegrabe zwischen Faltschen und Scharnachtal werden im Auftrag der Gesamtschwellenkorporation Reichenbach im Dezember instabile und unterspülte Bäume aus dem Gerinnebereich entfernt. Die Arbeiten werden von Reichen Forst in Zusammenarbeit mit BEO Helicopter ausgeführt.

 

Gerinneholzerei mit Seilbringung «Raafligrabe-Chiene», Reichenbach 

Im Bereich des Raafligrabe und einem Abschnitt der Chiene wird im Auftrag der Gesamtschwellenkorporation Reichenbach der Gerinneschutzwald der Bäuert Kien-Aris gepflegt. Die meisten Holzereiarbeiten wurden im Rahmen eines Holzereikurses für Forstwartlehrlinge ausgeführt, die Fertigstellung und Bringung macht Reichen Forst.

 

Forst Frutigland dankt allen Beteiligten für die engagierte Mithilfe bei der Pflege der Wälder im Frutigland und wüscht allen eine gute Adventszeit und besinnliche Festtage.

 

 

September / Oktober 2022

Gerinneholzerei «Steigrabe» und «Chrachegrabe» Reichenbach

Im Auftrag der Gesamtschwellenkorperation Reichenbach werden im Zeitraum von Mitte Juli bis Ende September die Gerinne Steigrabe und Chrachegrabe oberhalb von Reudeln mit einem Seilschlag gepflegt. Dabei werden unterspülte, sturzgefährdete und überalterte Bäume entfernt, damit diese nicht ins Gerinne fallen und zu einer Verklauselung führen. Entlang des Steingrabens werden im Zuge der Holzerei wieder neue Bäume zum Schutz gegen Steinschlag quer in den Hang gelegt. Die alten Buchen-Querbäume sind jetzt 10 Jahre alt und müssen ersetzt werden. Die Arbeiten werden von Lauber FST ausgeführt.

 

Schutzwald Helikopter Holzerei «Raagegg» Kandersteg

Bereits ende August konnte mit der Holzerei im Birewald oberhalb der Oeschinebergstation gestartet werden. Der Steinschlag und Lawinenschutzwald ist sehr einschichtig und weist nur wenige Lücken für eine natürliche Verjüngung des Waldes auf. Mit der Entnahme von einzelnen Baumgruppen soll auf einzelnen Teilflächen wieder genügend Licht auf den Boden kommen, damit sich der Schutzwald verjüngen kann und damit für die Zukunft artenreicher und Stabiler wird. Die Arbeiten werden von Fuhrer Spezialforst in Zusammenarbeit mit der BEO Helicopter AG ausgeführt.

 

Seilkranprojekt «Witi» Adelboden

Die Alpgenossenschaft Sillern liess Anfang September eine Holzerei mit Seilkranbringung im Gebiet Witi Hintersillern von Gebr. Fuhrer Forst ausführen. Der Wald liegt ausserhalb des Schutzwaldes, der Fokus lag hierbei bei der Pflege des Witweidestrukturen die durch die traditionell gemischte Nutzung von offenem Wald und Beweidung über Jahrzehnte entstanden ist.

 

Schutzwald Helikopter Holzerei «Uf der Flue» Adelboden

Im Wald Uf der Flue unter dem Dreispitz wird im Zeitraum September bis Dezember eine Schutzwaldpflege mit Helikopterbringung durchgeführt. Ziel ist die Einleitung der Verjüngung und das Entfernen von Sturzgefährdeten Bäumen oberhalb der Fluh. Einige Bäume werden als Steinschlagschutz quergelegt. Am Rand zur Felswand werden zum Schluss noch einige Bäume stehend mit dem Helikopter entnommen. Die Arbeiten werden von Fuhrer Spezialforst in Zusammenarbeit mit der BEO Helicopter AG durchgeführt.

 

Schutzwald Seilschlag «Chuenisbärgli Nr. 2» Adelboden

Der nächste Abschnitt vom Schutzwald unter dem Chuenisbärgli wird Ende September bis Mitte Oktober gepflegt. Entlang der Seillinien werden einzelne Gruppen von Fichten entnommen, um der Naturverjüngung Platz zu machen. Nachträglich werden wo möglich wie in den meisten Schutzwaldschlägen neue klimafitte Baumarten gesetzt um die Natürliche Verjüngung zu ergänzen. Die Holzerei mit Seilkranbringung und Pflanzarbeiten werden von Gebr. Fuhrer Forst durchgeführt.

 

Seilschlag Lebensraumförderung Auerhuhn Reichenbach

Am Letzen oberhalb Faltschen wird zur förderung des Auerhuhnlebensraumes ein Holzschlag durchgeführt. Dabei sollen Waldabschnitte die für die anspruchsvolle Rauhfusshünerart zu dunkel sind, durch die Entnahme von einzelnen Baumgruppen attraktiver gemacht werden. Diese Massnahmen sind ein Teil des mehrjährigen Bewirtschaftungsvertrages, der für das Auerhuhnreservat erstellt wurde. Die Holzerei und Seilkranbringung wird von Reichen Forst ausgeführt.

 

Jungwaldpflege im Schutzwald und Lebensraumförderung Auerhuhn Reichenbach

Die WNL AG führt im Zeitraum August bis November mehrere Jungwaldpflegeprojekte im Raum Reichenbach aus. Dabei soll mit gezielten Eingriffen Stabilen Jungbäumen mehr Platz zur Entwicklung gegeben werden und zukünftig klimafitte Baumarten im Baumbestand erhalten und gefördert werden. Zudem wird im Bawald oberhalb von Faltschen eine Jungwaldpflege zur Förderung des Auerhuhnlebensraumes durchgeführt. Dabei soll der dichte Jungwald zu einem lockeren Mosaik aus Einzelbäumen und Baumgruppen umgeformt werden.

 

Juli /August 2022

Forstschutzsituation 2022

Seit einigen Jahren können wir nicht mehr von „normalen“ Forstschutzjahren sprechen. Winterstürme, nasse Sommer oder regelmässige Trockenphasen machen jedes Jahr den Zeitpunkt und die Stärke des Borkenkäferbefalls unvorhersehbar. Zudem sind die Fichten in den Baumkronen meist noch grün, währenddessen am Stamm schon die Rinde herunterfällt und die nächste Borkenkäfergeneration ausschwärmt. Das macht die Früherkennung für den Waldbesitzer und für uns sehr schwierig. Dies führt dazu, dass wir auch dieses Jahr in vielen Fällen immer etwas zu spät kommen und falls erkennbar, erst die nächste befallene Fichtengruppe aufrüsten können. Die dürren Bäume, bei denen man zu spät kommt, sind für unser Auge im ersten Moment nicht schön, aber für die Förderung der natürlichen Feinde des Borkenkäfers enorm wichtig. Verschiedene Spechtarten profitieren von diesen stehenden Totbäumen, da sie in diese bevorzugt ihre Bruthöhlen anlegen und Borkenkäferfressende Laufkäfer legen ihre Eier in das sich zersetzende Holz. Je besser sich das Ökosystem Wald selber gegen die Massenvermehrung des Borkenkäfers wehren kann, desto weniger müssen wir dafür tun, um unsere Schutzwälder vor Borkenkäferfrass zu schützen. Daher ist es wichtig dass nicht alle der „unschönen“ Totbäume an Orten ohne Sicherheitsrisiko aus einem falschen Ordnungssinn gefällt werden.

Aus der Wissenschaft ist bekannt, dass Bäume noch zwei Jahre nach einem extremen Trockenstress die Auswirkungen davon spüren. Der letzte nasse Sommer hat diese Situation etwas entschärft, mit jedem zusätzlichen Trockenjahr wird das Risiko von Ausfällen bei einigen Baumarten etwas grösser. Es bleibt nur zu hoffen, dass wir den Wald mit unserer Schutzwaldpflege und der Artenreichen Naturverjüngung so beeinflussen können, dass es keine grossflächigen Ausfälle gibt.

Die Geschäftsstelle Forst Frutigland wünscht einen schönen Sommer und eine regelmässige Abkühlung.